Titel

Kleine Serenade
für Militärorchester

Gliederung

3 Sätze (ohne Satzbezeichnung)

Widmung

Besetzung

Militärorchester (Fl [Picc], Ob, Klar in Es, 3 Klar in B, 2 Flügelhr in B, 2 Trp in B, 2 Hr in F, Tenor-Horn in B, Bariton in B oder C, Pos, Bass in C, kl. und gr. Trommel, Becken) [nach der Ausgabe Suppans]

Dauer

Entstehungszeit

1926

Ort/Datum der Uraufführung

Donaueschingen, 24. Juli 1926 (Donaueschinger Kammermusiktage)

Interpreten der Uraufführung

Musikkapelle des Ausbildungsbataillons Infanterie-Regiment Nr. 14 (Donaueschingen), Dirigent: Hermann Scherchen

Handschriften

SBB PK Berlin, Mus. Nachl. 88, A 7 
1. Partitur (26 Bl.)
2. 18 Stimmen zu je 2 Bl.

Erstdruck

Georg Bauer Musikverlag Karlsruhe 1990 (Nr. 821 + 821a).
Zu den zwei Ausgaben: 
1.
Nach den autographen Handschriften hrsg. v. Wolfgang Suppan (Nr. 821)
2. Hrsg. v. John C. Carmichael (Nr. 821a).

Spätere Ausgaben

Bearbeitungen

Kommentar

Anmerkung zum Werktitel:

Die beiden im Georg Bauer-Verlag 1990 erschienen posthumen Ausgaben tragen den Titel: Kleine Serenade für Blasorchester (bei Carmichael heißt es allerdings auf inneren Umschlagseite: Kleine Serenade für Militärorchester). Freilich lautet die Überschrift im Autograph: Kleine Serenade für Militärorchester. Auch ist das Werk ist in der zeitgenössischen Presse unter diesem Titel rezipiert worden und so im Uraufführungsprogramm verzeichnet gewesen. Und in all den Werkverzeichnissen, wo das Stück aufgeführt wird, findet sich stets der Zusatz für Militärorchester.

Zum Charakter des Stückes erklärt der junge Komponist, es handele sich um [...] eine Gelegenheitsarbeit für das Donaueschinger Musikfest [...]. (Sonderheft der Neuen Musik-Zeitung Jg. 47/1926/Heft 20, S. 430). Bei Heinrich Burkard, einem der Gründer der Donaueschinger Kammermusiktage, hatte sich Pepping in einem Brief vom 24. 3. 1926 bedankt: Ich bitte Sie, mir häufiger so ausgezeichnete Vorschläge zu machen. Für Ihre Anregungen bin ich Ihnen sehr dankbar und werde Ihnen im Laufe des nächsten Monats eine oder mehrere Kleinigkeiten für Militärorchester schicken.

Anmerkung zum Status des Werkes:

In der unmittelbaren Nachkriegszeit verzeichnete Pepping dies Stück – neben weiteren vollendeten, aber ungedruckt gebliebenen Frühwerken – noch in seinem Werkverzeichnis. Darauf lassen die Verzeichnisse seiner Werke schließen, die bei Werner David (Ernst Pepping, in: Musikblätter Jg. 1948/Nr. 23, S. 7-10, hier S. 9/10) und Otto Riemer (Zwischen Ernst und Scherz. Zur weltlichen Vokalmusik Ernst Peppings, in: Musica Jg. 3/1949/Heft 5, S. 164-170, hier S. 169/170) abgedruckt wurden. Im Ernst Pepping gewidmeten Kapitel seines Lexikons Musik und Musiker der Gegenwart. Bd. I: Deutschland, Essen 1949, S. 193-201, erwähnt Karl Laux sie zwar im laufenden Text, jedoch nicht mehr in der angehängten Werkliste (ebd., S. 200/201). Das im MGG-Artikel von Klaus-Jürgen Otto erstellte Werkverzeichnis (erschienen 1962) führt sie als Manuskripte auf. In der Festschrift Ernst Pepping zu seinem 70. Geburtstag am 12. September 1971, Berlin 1971, S. 345-358, verzichtet Heinrich Poos, der Herausgeber, in seinem ansonsten sehr detaillierten Werkverzeichnis gänzlich auf ihre Erwähnung. Offensichtlich entsprach er damit dem Wunsch des gealterten Komponisten.

Anlässlich der Neuauflage seiner Kleinen Messe aus dem Jahre 1929 erklärte Pepping noch 1948: Selbstverständlich ist die Kleine Messe nicht ‘völlig umgearbeitet’, vielmehr ist nicht eine Note geändert worden und nur die Art der Notation wurde geändert, ‘praktischer’ angelegt. Ihr Hinweis [gemeint ist der Adressat] macht den Eindruck, als wenn ein Jugendwerk schamhaft in seinen Unzulänglichkeiten ausgemerzt vorgewiesen werden sollte. Nun, auch das soll erst noch geschehen, das Jugendwerk liegt noch nicht vor. (Brief Peppings vom 15. 12. 1948 an Richard Baum vom Bärenreiter-Verlag). Die Formulierung, das Jugendwerk läge noch nicht vor, erweckt den Eindruck, als ob der Komponist zu diesem Zeitpunkt erwogen hätte, auch die frühen Kompositionen zu veröffentlichen. Zugleich steht zu vermuten, dass die verklausulierte Ausdrucksweise (Nun, auch das soll erst noch geschehen [...]) sich auf seine Absicht bezieht, in den ungedruckten Werken sehr wohl Unzulänglichkeiten zu tilgen.

Zu den in den Werkverzeichnissen vor 1971 erwähnten ungedruckt gebliebenen Kompositionen gehört das Konzert für sechzehn Soloinstrumente, die Kleine Serenade für Militärorchester, Concerto I, II, III + IV, die Filmmusik La Marche des machines, das Divertimento für Oboe, Klarinette, Fagott, Horn, Bratsche und Cello, die Suite für Trompete, Alt-Saxophon und Tenor-Posaune, das Trio für Violine, Bratsche und Violoncello, das Streichquartett von 1926 und die Doppelfuge für Orgel.